Allianz Risk Barometer 2024: Cyber-Vorfälle und Betriebsunterbrechungen sind erneut die Top-Risiken
Vor wenigen Tagen wurde das Allianz Risk Barometer 2024 veröffentlicht: Weltweit wurden für diese 13. Auflage über 3.000 Risikomanagement-Experten sowie Fach- und Führungskräfte aus 92 Ländern zu den ihrer Meinung nach größten Geschäftsrisiken befragt.
Für das Jahr 2024 sieht das Ergebnis wie folgt aus: Betriebsunterbrechungen und Cyber-Vorfälle sind die größten Gefahren für Unternehmen – und zwar sowohl weltweit als auch auf Deutschland bezogen.
Cyber-Vorfälle liegen weltweit an erster Stelle
Weltweit liegen die Cyber-Vorfälle mit 36 % auf dem ersten Platz der Risiken. Im Fokus stehen dabei insbesondere IT-Ausfälle, Ransomware-Angriffe und Datenpannen. Mit 31 % liegen die damit eng verknüpften Betriebsunterbrechungen in diesem Jahr auf Platz 2 der weltweiten Geschäftsrisiken.
Das Risiko des Klimawandels steht weltweit auf Platz 7
Auffällig ist, dass der Klimawandel als Risiko weltweit auf Platz 7 eingestuft wird – im Gegensatz dazu führt der ebenfalls vor wenigen Tagen veröffentlichte Global Risks Report 2024 des Weltwirtschaftsforums dieses Risiko als Top-Risiko auf Rang 1 der Rangliste auf.
Deutschland: Auch hier sind Cyber-Angriffe die Nr. 1
Bezogen auf Deutschland sieht die Situation bei den beiden Top-Risiken Cyber-Vorfälle und Betriebsunterbrechungen gleich aus wie die weltweite Lage: Auch die Fachleute, die aus Deutschland an der Befragung teilgenommen haben, sehen an erster Stelle das Cyber-Risiko (mit 44 %) sowie an zweiter Stelle die Betriebsunterbrechungen (mit 37 %).
Aufhorchen lässt an dieser Stelle auch die Einschätzung des Digitalverbands Bitkom: Er schätzt laut Tagesspiegel vom 16.1.2024 den Schaden, der jährlich durch Datendiebstahl, Spionage und Sabotage entsteht, auf 206 Milliarden Euro – zum Vergleich: Das sind 43 Prozent des Bundeshaushalts 2023!
Risiko aus Gesetzesänderungen und Fachkräftemangel
An dritter Stelle der größten nationalen Geschäftsrisiken folgt das Risiko aus Änderungen von Gesetzen und Vorschriften (23 %), gefolgt vom Fachkräftemangel (20 %): Dieser wird damit insbesondere in Deutschland als großes Risiko eingeschätzt – in der weltweiten Rangliste liegt er „nur“ auf Platz 10.
Zusammenfassung & Ausblick
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass das Allianz Risk Barometer nach den Jahren 2022 und 2023 nun bereits im dritten Jahr in Folge Cyberrisiken und Betriebsunterbrechungen als DIE beiden Top-Risiken ausweist – und zwar sowohl weltweit als auch bezogen auf Deutschland.
Auch die Präsidentin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Claudia Plattner sieht die Gefahren aus Cyber-Attacken in Deutschland mehr als real, dringend und elementar an: „Die Frage ist nicht, ob, sondern wann Deutschland auch großflächig, tiefgreifend und nachhaltig von einem Cyberangriff getroffen wird“ (so im Tagesspiegel v. 16.1.2024).
Jedes Unternehmen und jeder Unternehmer sollte sich also dringend fragen bzw. prüfen, ob er in diesem Bereich gut aufgestellt ist und ausreichend Vorsorge getroffen hat – und, ob er entsprechende Vorkehrungen und Maßnahmenpläne bereithält, um im Fall der Fälle auch unmittelbar reagieren zu können.